Andorra Max Frisch Inhaltsangabe

In dem Drama Andorra von Max Frisch geschrieben und erstmals im Jahre 1961 aufgeführt, geht es um Antisemitismus und Vorurteile.

Insbesondere wird in diesem Zusammenhang auch die Schuldfrage der Deutschen an den Verbrechen im Nationalsozialismus behandelt und deren Verhalten während dieser Zeit.

Das Werk lässt sich in die Nachkriegsliteratur einordnen.Weiter findest du hier eine Anleitung zum Erstellen einer guten Inhaltsangabe.

Schauplatz ist das fiktive Andorra, welches von dem benachbarten Land der „Schwarzen“ ( gleichzusetzen mit den Nationalsozialisten) bedroht wird.

Dort lebt Andri, die Hauptperson der Handlung. Sein Vater, ein Lehrer, gibt diesen als jüdisches Waisenkind aus, welches er vor den Schwarzen gerettet hat.

In Wahrheit tut er dies allerdings nur, damit nicht die Wahrheit herauskommt: Andri ist durch die Liebe des Lehrers mit einer Frau der Schwarzen entstanden.

So wird Andri von allen als Jude angesehen, obwohl er keiner ist. Schnell merkt er wie intolerant und rassistisch das gesamte Dorf Andorra ist, obwohl sich jeder als tolerant und offen ausgibt. So wird er in seiner Lehre als Tischler betrogen und überall während seiner angeblich jüdischen Herkunft diskrminiert.

Er verliebt sich in die Tochter des Lehrers, Barblin, von der er nicht weiß, dass sie seine Halbschwester ist. Als er um ihre Hand anhält, wird er von seinem Zievater abgewiesen, was er wieder auf seine jüdischer Herkunft schiebt.

Die Lange, teilweise unterschwellige, Diskriminierung der gesamten Dorfgemeinschaft in Andorra geht so weit, dass Andri kapituliert und die ihm vorgechriebenen Vorurteile annimmt ( geizig, etc.). Er entspricht immer mehr absichtlich der Rolle, die ihm alle im Dorf geben und wehrt sich nicht mehr dagegen.

Selbst als sein Vater dies nicht mehr aushält und allen die Wahrheit über seinen unehelichen Sohn erzählt, wird diese von allen ignoriert. Alle Bewohner halten trotzdem an den alten Vorurteilen fest. Das Dorf wird einige Zeit später von den Schwarzen angegriffen und eingenommen, wobei keiner der Bewohner Widerstand leistet und sich fast alle bei den neuen Machhthabern einschleimen.

So kommt es zur „Judenschau“ in aller Öffentlichkeit in Andorra, wo Andri als ang. Jude enttarnt wird. Dieser wird von den Invasoren hingerichtet, woraufhin seine Halbschwester verrückt wird und sein Vater Selbstmord begeht.

Den Roman kann man als Gleichnis der deutschen Bevölkerung bei und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ansehen. So gibt es sehr viele Parallelen, beispielsweise das Häuser weiß streichen am Anfang sowie am Ende als Symbol für die „Persilscheine“ und die Abweisung der Schuld durch die Bevölkerung an den Verbrechen.

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