Weimarer Republik Parteien und Scheitern

Die Parteien in der Weimarer Republik lassen sich in „Demokraten“, also Unterstützer des parlamentarischen Regierungssystems, und in Gegner des parlamentarischen Systems einteilen.

Unterstützer der Republik:

    • Mehrheitssozialdemokraten (MSPD oder SPD): Die MSPD ist der Teil der Sozialdemokraten, der zwar die Interessen der Arbeiter vertrat, jedoch im Gegensatz zur USPD die demokratische Republik befürwortete. Sie war bis 1932 stärkste politische Kraft und stellte mehrere Reichskanzler.
    • Zentrumspartei: Die Zentrumspartei vertrat hauptsächlich die Interessen der Katholiken und trat für die Rechte der katholischen Kirche ein. Sie war an allen Reichsregierungen beteiligt und stellte ebenfalls mehrere Reichskanzler.
    • Deutsche Demokratische Partei (DDP): Die Partei vertrat die linksliberalen Interessen und wollte den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft verringern. Auch sie war bis 1932 an allen Reichsregierungen beteiligt.

Gegner der Republik:

  • Deutschnationale Volkspartei (DNVP): Die DNVP wollte die Wiederherstellung der Monarchie. Sie lehnte eine demokratische Verfassung ab und vertrat hauptsächlich die Interessen der Großindustrie.
  • Deutsche Volkspartei (DVP): Wollte zunächst den Aufbau einer starken Zentralgewalt nach dem Beispiel der Monarchie, arrangierte sich jedoch immer mehr mit der demokratischen Republik.
  • Unabhängige Sozialistische Partei (USPD): Die USPD hatte sich 1917 von der SPD abgesplittert und wollte ein Rätesystem, sowie die Diktatur des Proletariats.
  • Kommunistische Partei Deutschlands (KPD): Die KPD wollte ebenfalls die Diktatur des Proletariats mit revolutionären Mitteln erreichen und orientierte sich am russischen System.

Die Weimarer Republik hatte mit vielen innen- und außenpolitischen Themen zu kämpfen. 1930 zerstritt sich die Regierung über die Frage, ob die Arbeitslosenversicherung gekürzt werden sollte. 1930 trat sie dann zurück. Die Neuwahlen machten die NSDAP zur Zweitstärksten Fraktion.

Es kam zu der Zeit der Präsidialregierungen: Reichskanzler Brüning der nun keine Mehrheit mehr im Parlament hatte konnte nur noch über Notverordnungen regieren. 1932 wurde Brüning vom Reichspräsidenten Hindenburg entlassen und Franz von Papen ins Amt berufen. In den beiden folgenden Neuwahlen wurden die links- und rechtsextremen Parteien immer stärker, sodass eine Koalition unmöglich war. 1933 war die NSDAP die stärkste Fraktion. Adolf Hitler wurde Reichskanzler und setzte bald die Demokratie durch das Ermächtigungsgesetz außer Kraft.

Damit war die Weimarer Republik gescheitert. Gründe dafür, waren unter anderem die fehlende Kompromissbereitschaft der Parteien, sodass keine stabilen Mehrheiten gegründet werden konnten und es zu keiner stabilen Regierung kam. Außerdem erhielt der junge demokratische Staat zu wenig Unterstützung von „innen“, d.h. Teile der Beamten und der Justiz standen nicht vollständig hinter der parlamentarischen Regierung.

Durch den Art. 48, besaß der Reichspräsident zu viel Macht und hatte die Position eines Ersatzkaisers. Er konnte z.B. den Reichstag auflösen. Dies machte Hitler sich später zunutze. Auch die Belastungen des Versailler Vertrags und die wirtschaftlichen Probleme der Republik waren Gründe für das Scheitern. Das Volk misstraute der Regierung, da sie es nicht schaffte die Lebenssituation zu verbessern, sodass sich viele Wähler extremistischen Parteien zuwendeten.

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