Augenblicke – Walter Fritz: Interpretation & Analyse

Hier findest du die Analyse bzw. Interpretation zu der Kurzgeschichte „Augenblicke“, geschrieben von Walter Helmut Fritz im Jahre 1964. Den Originaltext der Kurzgeschichte kannst du hier herunterladen.

Interpretation & Analyse: Augenblicke – Walter Helmut Fritz

In der Kurzgeschichte “ Augenblicke“, geschrieben von dem Autor Walter Helmut Fritz im Jahr 1964, geht es um den Konflikt zwischen Mutter und Tochter, die zusammen in einer gemeinsamen Wohnung leben.

Das Werk lässt sich in die Nachkriegsliteratur bzw. die moderne Literatur einordnen. Die Intention des Autors ist es, dem Leser anhand der durch die Mutter „erdrückten“ Tochter den Generationskonflikt sowie auch die weit auseinanderligenden Lebenswelten der beiden Generationen zu veranschaulichen.

Weiter verdeutlicht er ebenfalls die Missverständnisse bzw. Kommunikationsprobleme zwischen Eltern und ihren Kindern.

Da die Mutter verwitwet ( vgl. Zeile 35) sowie alt und oft krank ist ( vgl. Zeile 44) hat diese nur noch die eigene zwanzigjährige ( vgl. Zeile 32) Tochter in ihrem Leben. Logischerweise sucht sie zu dieser daraufhin möglichst viel Kontakt, wodurch die Tochter jedoch extrem genervt und verzweifelt ist ( vgl. Zeile 19, Zeile 8).

Sie fühlt sich von den Kontaktaufnahmen der Mutter „erdrückt“ und ohne eigenen Freiraum.

So kommt schon morgens im Badezimmer die Mutter zu ihrer Tochter, woraufhin diese sofort genervt das Badezimmer verlässt  und regelrecht  vor ihrer Mutter flieht.( vgl. Zeile 6 – 18).  Diese nimmt die Verzweiflung ihrer Tochter allerdings überhaupt nicht wahr ( vgl. Zeile 19 ) und wird deswegen wahrscheinlich auch nichts an ihrem Verhalten ändern. So versucht die Tochter weiter jeglichen Kontakt zu ihrer Mutter zu vermeiden, indem sie beispielsweise ohne „Adieu“ zu sagen das Haus verlässt ( vgl. Zeile 20 ) und sich anschließend in der Stadt nach einer Wohnungsvermittlung umsieht ( vgl. Zeile 21).

Sie ist so schnell aus dem Haus vor ihrer Mutter geflohen, dass sie sogar vergessen hat, im Telefonbuch nach der Adresse der Vermittlung zu suchen ( vgl. Zeile 22). Nur um erst spät nach Hause zu kommen, wandert die Tochter ohne festes Ziel durch die Stadt ( vgl. Zeile 29 ff.) und selbst die unbekannten Passanten kommen ihr auf einmal im Vergleich zu ihrer Mutter sehr sympathisch vor ( vgl. Zeile 41 f.). Sie ist vom Verhalten der Mutter so verzweifelt, dass sie sich einen weiteren „Badezimmervorfall“ überhaupt nicht vorstellen will ( vgl. Zeile 38 ff.). Zuhause tut sie so als ob sie arbeiten müsste, nur um der Mutter zu entgehen ( vgl. Zeile 36).

Als sie abends in das Haus zurückkehrt, wo die Mutter schon schläft und sich alleine in ihr Zimmer setzt, wird  sie von der dort herrschenden Stille & Gelassenheit als Gegensatz zu ihrer inneren Anspannung so überwältigt, das sie am liebsten schreien möchte ( vgl. Zeile 43 ff.)

Eigene Meinung & Konfliktlösung:

  • Obwohl es aufgrund des Alter der Tochter ( 20) verständlich ist, das sie das Verhalten der Mutter als so entsetzlich wahrnimmt, kommuniziert diese den Konflikt nicht wodurch die Mutter nie von den Auswirkungen ihres Verhaltens wissen wird
  • Problem: Keine Kommunikation des Problems, deshalb auch keine Lösung
  • Tochter verhält sich egoistisch: Die Mutter hat sich immer sehr liebevoll um sie gekümmert ( vgl. „Verwöhnt“ und ist Krank sowie verwitwet -> Sie sollte versuchen der Mutter zu helfen und auch ihre Situation verstehen
  • Lösungsansatz für den Konflikt: Über das Problem klar reden, gemeinsame und getrennte Zeiten des Zusammenlebens festlegen, der Mutter bei der Suche nach anderen Freunden, Hobbys helfen

Menü