Berlin 3 (III) Georg Heym Analyse

In dem Gedicht Berlin 3, geschrieben von Georg Heym im Jahre 1911, geht es um das Aussehen einer durch Industrie geprägten Vorstadt und um die harten Lebensbedingungen der Arbeiterklasse zu dieser Zeit.

Das Werk lässt sich in die Literaturepoche vom Expressionismus einordnen, es gliedert sich in insgesamt 4 Strophen, wobei die ersten beiden jeweils 4 und die letzten beiden 3 Verse aufweisen.

Das Reimschema ist sehr unterschiedlich, so kommen in den ersten beiden Abschnitten umarmende Reime und in den letzten beiden Kreuzreime vor.

Das Metrum liegt im Daktylus vor, wobei großteils nur männliche Kadenzen auftreten. Wie bei vielen Georg Heym Gedichten, gibt es kein Lyrisches Ich, sondern es wird aus der auktorialen Perspektive erzählt.

Berlin 3 Analyse:

Zu Beginn beschreibt der Autor das Aussehen der Industriestadt, so die vielen Schornsteine ( Zeile 1) und den durch die Abgase schwarzen Himmel darüber ( Zeile 3). Nur am Rand vom Himmel sieht man etwas die Sonne scheinen, da der Rest zu sehr verdunkelt ist. Dies wird mit einem „brennenden Saum“ ( Zeile 4) ausgedrückt.

Natur kommt in der durch die Industrie verseuchten Stadt kaum vor, es gibt nur „kahle Bäume“ ( Zeile 5) und an dem Rand, wo der Vorort zur Großstadt grenzt, sieht man einzelne Häuser und Schuppen ( Zeile 6f.). Ein Güterzug – die Erfindung und Auslöser der industriellen Revolution – fährt aus dem Ort hinaus ( Zeile 8).

Nun beschreibt der Autor im zweiten Abschnitt des Gedichts die Lebensumstände der Arbeiter zu dieser Zeit.

So beschreibt er einen Armenfriedhof, wo die Toten in schmucklosen Löchern liegen ( Zeile 9ff.) und beschreibt den säuerlichen Geruch, der dort vorherrscht “ wie starker Wein“ ( Zeile 11). Die armen Arbeiter sitzen beim Stricken an den Häuserwänden auf der Straße und ihre Mützen sind völlig verrußt von dem Staub und der Arbeit ( Zeile 12f.). Mit er Erwähnung der Marseillaise ( Französische Revolution) spielt der Autor direkt auf die Revolution der Arbeiterklasse, die er vorher beschrieben hat, im marxistischen Sinne an.

Ob diese jedoch eintritt ist ungewiss.

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