Der Eingliederungszuschuss: Alle Pro- und Contra- Argumente

Der Eingliederungszuschuss ist eine Leistung, die im Ermessen des Sachbearbeiters liegt und dafür sorgen soll, dass Menschen wieder eine Arbeit aufnehmen können. Besonders für Menschen, die von Arbeitgebern eher selten eingestellt werden, kann das eine Chance sein, wieder in einen geregelten Arbeitsalltag einzusteigen. Beispielsweise nach einer langwierigen Erkrankung, bei einer Behinderung oder langen Arbeitslosigkeit kann der Eingliederungszuschuss dafür sorgen, dass Firmen diese Arbeitslosen einstellen.

Diese Menschen heißen im Amtsdeutsch „Arbeitnehmer mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen“. Du kannst Dir darunter Menschen vorstellen, die aus den unterschiedlichsten Gründen schon lange nicht mehr gearbeitet haben. Das kann bedeuten, dass diese Menschen am Anfang Probleme haben, sich wieder in den Arbeitsalltag einzufinden.

Beispielsweise das rechtzeitige Aufstehen oder auch 8 Stunden zu arbeiten kann am Anfang schwierig sein und auch in klassische Aufgaben fallen zunächst schwer. Selbst wenn die Arbeitnehmer die Aufgaben bereits gelernt haben, dauert es etwas, bis die Abläufe wieder automatisiert werden und auch neue Aspekte müssen erlernt werden.

 

Argumente, die für einen Eingliederungszuschuss sprechen:

 

  • Der Eingliederungszuschuss ermöglicht Menschen wieder Arbeit zu finden, die sonst nur sehr geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten.
  • Das Risiko für Arbeitgeber ist vergleichsweise gering, da der Staat bis zu 50% der Lohnkosten bezahlt – dadurch ist die Motivation höher auch schwierigen Arbeitnehmern eine Chance zu geben.
  • Wenn der Arbeitnehmer durch eine solche Maßnahme in Arbeit kommt, relativieren sich die Kosten sehr schnell.
  • Arbeit ist nicht nur eine Beschäftigung, sondern sorgt auch dafür, dass das seelische Wohlbefinden der Arbeitslosen wieder steigt.
  • Nicht nur für die Arbeitslosen ist es eine Chance, sondern auch für Unternehmen. Denn diese haben die Möglichkeit, die neuen Mitarbeiter für einen geringen Kostenaufwand zu schulen. So kann überschüssiges Budget wieder im Unternehmen investiert werden.
  • Durch den Eingliederungszuschuss können sich auch Arbeitnehmer mit Vermittlungshemmnissen erneut beweisen, beispielsweise, weil sie eine Behinderung haben.
  • Besonders für Menschen mit Behinderung bietet der Eingliederungszuschuss neue Möglichkeiten in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen. Denn viele Arbeitgeber haben Angst, dass Menschen mit Beeinträchtigungen nicht geeignet sind, um dem Druck der Arbeit stand zu halten. Der Zuschuss ermöglicht es auch Menschen mit Handicap sich auszuprobieren und die eigenen Grenzen auszutesten.

 

Argumente, die gegen einen Eingliederungszuschuss sprechen:

  • Die Gefahr besteht, dass diese Möglichkeit von Arbeitgebern ausgenutzt wird. Wenn die Förderung durch den Staat endet, dann könnten die Unternehmen die Arbeitnehmer wieder entlassen, auch wenn diese gute Leistungen gezeigt haben.
  • Wenn dieser Fall eintritt, dann kann das die Motivation der Arbeitsnehmer negativ beeinflussen und die seelische Gesundheit beeinträchtigen.
  • Die Kosten für eine Maßnahme, die nicht unbedingt erfolgreich sein muss, sind vergleichsweise hoch und müssen gerechtfertigt werden.
  • Firmen könnten diese Möglichkeit ausnutzen, um zu wachsen und neue Ideen auszuprobieren und sich diese auf Staatskosten finanzieren zu lassen.
  • Der Staat greift mit dem Eingliederungszuschuss indirekt in den Markt ein. Firmen die einen Zuschuss erhalten werden bevorzugt und können dadurch einen Wettbewerbsvorteil haben.
  • Es gibt noch keine aussagekräftigen Studien, die belegen könnten, ob diese Maßnahme der Arbeitsagentur erfolgreich sind oder nicht.

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