Die Unterschiede zwischen BRD und DDR im Vergleich (Tabelle)

Geschichte…Geschichte…Geschichte…Was waren eigentlich BRD und DDR? Warum gab es diese beiden Staaten? In diesem Artikel werden dir die geschichtlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen BRD und DDR erklärt. Ganz zuerst: wofür stehen eigentlich diese Abkürzungen?

  • BRD bedeutet Bundesrepublik Deutschland
  • DDR steht für Deutsche Demokratische Republik

Geschichtlicher Hintergrund

Auf das Ende des zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1945 folgte die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen der Siegermächte, also der Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion. Auch die Hauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren aufgeteilt. Im Jahr 1949 kam es zur Gründung zweier neuer deutscher Staaten und zum Bruch zwischen West- und Ost-Block.

Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) bestand aus den ehemaligen West-Besatzungszonen (also den Zonen der USA, Großbritanniens und Frankreichs), während die Deutsche Demokratische Republik (DDR) aus der ehemaligen Ost-Besatzungszone (als der Zone Russlands) entstanden ist.

Im Jahr 1961 wurde quer durch Berlin, das in West- und Ost-Berlin geteilt war, die Berliner Mauer gebaut. Bis 1972 wollten sich die beiden deutschen Staaten nicht einmal gegenseitig auch als souveräne Staaten anerkennen, erst dann wurde ein Grundlagenvertrag abgeschlossen.

Spaltung

Die Wege, die die beiden Staaten nach der Trennung einschlugen, waren komplett unterschiedlich. Auf einer Seite (BRD) entstand ein demokratischer Staat, auf der anderen Seite (DDR) herrschte der Sozialismus. Die Kluft zwischen der DDR und BRD wurde immer tiefer, bis 1961 mit dem Bau der Berliner Mauer die Grenzen zwischen den Staaten komplett dichtgemacht wurden. Erst über 30 Jahre später wird das Regime der DDR friedlich gestürzt: Ende des Jahres 1989 fällt die Berliner Mauer, im Jahr 1990 kommt es schließlich zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Infotabelle

In der untenstehenden Tabelle findest du noch mehr Informationen zu der Gründung, der Weltanschauung, dem politischen System und Wahlen, der Meinungsfreiheit und dem Bildungssystem beider Republiken.

 

BRDDDR
Name
Bundesrepublik DeutschlandDeutsche Demokratische Republik
Hauptstadt
BonnOst-Berlin
Bevölkerung
63 Millionen (1990)16 Millionen (1990)
Staatsgebiet
Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-HolsteinBrandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Gründung
Die BRD wurde am 23. Mai 1949 gegründet.Die DDR wurde am 7. Oktober 1949 gegründet.
Ende
Die Bundesrepublik Deutschland besteht bis heute (ergänzt um die fünf ehemaligen DDR-Bundesstaaten).Nach der friedlichen Revolution 1989 wird die DDR im Jahr 1990 mit der BRD wiedervereinigt („Deutsche Einheit“) und hört auf zu existieren.
Ideologie
Die BRD verkörperte ein „westliches“ Weltbild, orientierte sich nach den USA. Das Staatssystem basierte auf dem Rechts- und Sozialstaatsprinzip.Die DDR verkörperte ein „östliches“ Weltbild, orientierte sich nach der Sowjetunion. Das Staatsystem basierte auf der sozialistisch orientierten Gesellschaftsordnung nach dem Vorbild der Sowjetunion.
Politisches System
Parlamentarische Demokratie mit mehreren Parteien (CDU, CSU, FDP, SPD, Die Grünen etc.);

 

 

Regierungspartei: Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) und Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

 

Bundeskanzler: Konrad Adenauer (CDU), Ludwig Erhard (CDU), Kurt Georg Kiesinger (CDU), Willy Brandt (SPD), Helmut Schmidt (SPD), Helmut Kohl (CDU)

Kommunistische, realsozialistische Diktatur mit nur einer starken Partei, der SED. Außer SED keine einflussreichen Parteien (nur Blockparteien ohne Einfluss);

 

Regierungspartei: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED);

 

 

Vorsitzender des Staatsrates: Walter Ulbricht, Willi Stoph, Erich Honecker, Egon Krenz, Manfred Gerlach (alle SED).

Wahlen
Wahlen in der BRD fanden in regelmäßigen Abständen statt, und wurden geheim und demokratisch abgehalten. Die Wahlen waren offen, jede Partei konnte bei Wahlen gewinnen oder verlieren.Wahlen in der DDR waren nicht geheim. Dadurch war es Gegnern der Regierungspartei nicht möglich, zu wählen oder gewählt zu werden – die Wahlen waren eine Farce mit vorbestimmtem Ergebnis (nur SED kann gewinnen).
Wirtschaftliche Lage
Ø  Soziale Marktwirtschaft mit Fokus auf Industrie (ermöglichte das sogenannte „Wirtschaftswunder“, den schnellen Wiederaufstieg Deutschlands zur Wirtschaftskraft in Europa und der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg);

Ø  Teilweise Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit (keine Eingriffe des Staats möglich);

Ø  Mehr als ein Drittel aller im arbeitsfähigen Alter stehenden Frauen wurden beschäftigt;

Ø  Das monatliche Nettoeinkommen betrug ca. 1700 Deutsche Mark.

Ø  Zentralverwaltungswirtschaft mit Fokus auf Landwirtschaft (zentrale Planung, Verwaltung und Kontrolle der Wirtschaft);

Ø  Alle Menschen hatten „Arbeit“ (Vollbeschäftigung), allerdings wurden Berufe und Arbeit zugeteilt – Menschen konnten nicht frei wählen, was/wann/wie sie arbeiten wollen;

Ø  Höhere Anzahl (mehr als 80%) an beschäftigten Frauen;

Ø  Das monatliche Nettoeinkommen betrug ca. 900 Mark (und reichte damit bloß für Grundbedürfnisse).

Meinungsfreiheit
Meinungs- und Pressefreiheit war/ist als Grundrecht garantiert.

 

In den 1960er Jahren entstand eine neue Generation, die gegen die alten Autoritäten der älteren Generation protestiert hat und einen eigenen Lebensstil entwickelte: Die Beatles, Hippies und Woodstock. Es entstanden auch neue feministische Gruppen. Es wurde eine Umwandlung der Gesellschaft gefordert.

 

Verschiedene pazifistische, antiautoritäre, emanzipatorische und antikapitalistische Bewegungen prägten die Öffentlichkeit.

Man konnte nicht die eigenen Meinungen in der Öffentlichkeit nicht frei ausdrücken, Medien wurden vom Staat kontrolliert, keine Pressefreiheit.

 

Offene Kritik am Staat, Politikern oder der SED war verboten. Medien wurden zensiert. Der staatliche Geheimdienst (Stasi) bespitzelte Bürger und ließ politische Gegner „verschwinden“.

 

In den 1950er Jahren gab es Proteste gegen die Regierungspartei SED und ihre Politik.

 

Unterstützung der Frauen in Hinblick auf die kommunistischen Ideale.

 

Bildungssystem
Ø  Kindergarten, Volksschule (1.-8. Klasse, später Grund- und Hauptschule);

Ø  Realschule – Berufsausbildung;

Ø  Gymnasium – Abitur – Universität.

Ø  Kinderkrippe, Kindergarten, Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe;

Ø  Berufsausbildung oder Abitur;

Ø  Man konnte studieren gehen, jedoch nicht immer die gewünschte Fachrichtung, der Arbeitsplatz nach dem Studium war ebenfalls gesichert.

 

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