Die Literaturepoche Hochmittelalter: Merkmale, Werke und Autoren

In diesem Artikel wird dir die Literaturepoche Hochmittelalter mit Beispielen erklärt, wobei auf die Aspekte Merkmale, Werke und Vertreter besonders eingegangen wird. Das Hochmittelalter wurde von Historikern auf die Zeit von 11. bis 13. Jahrhundert festgelegt. Zu dieser Zeit kam es zu starken gesellschaftlichen Veränderungen: Hier ist ein deutliches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen.

Den Grund dafür sehen Historiker heute darin, dass die Menschen dieser Zeit sich plötzlich auch in ganz neuen Gebieten angesiedelt haben. Somit konnten mehr Lebensmittel angepflanzt werden. Das Handwerk entwickelte sich immer weiter und der Handel wurde immer attraktiver. Auch im Bereich der Bildung tat sich so einiges: Die Reformation war in vollem Gange und so entstanden Klosterschulen.

Auch die ersten Universitäten finden hier ihre Geburtsstunde. Natürlich darf auch das Schlagwort „Ritter“ nicht fehlen. Durch die Kreuzzüge gewann dieser Berufsstand Zunehmens an Attraktivität und Bedeutung.

Merkmale der Literatur im Hochmittelalter

Diese gesellschaftlichen Ereignisse beeinflussten natürlich die Literatur maßgeblich: Die Ritter übernahmen so viele kreative Aufgaben und wurden zu Minnesängern oder auch Komponisten. Natürlich stammten auch Dichtungen aus ihrer Feder. Die ritterliche Dichtung setzt lässt sich in zwei Gattungen zusammenfassen:

Heldendichtung und auch Minnedichtung. In Letzterer richtet sich der Ritter mit Liebesdichtungen an seine Angebetete. Häufig handelt es sich dabei um eine unerreichbare Adlige, welche der Sänger aus der Ferne anschmachtet. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die Minnedichtung sehr gefühlsgeladen und schwülstig wirkt. In „Traumliebe“ von Heinrich von Morungen ist dies deutlich zu erkennen:

  • „Ihr seid so schön,
  • dass ich euch mein Kränzlein gerne geben will:
  • das beste, was ich habe.“

Aber auch die Ritterromane oder Heldendichtung erfreut sich großer Beliebtheit. Hier werden die großartigen Abenteuer einzelner Ritter erzählt und ebenfalls entsprechend ausgeschmückt. Sicherlich kennst du das „Nibelungenlied“, welches als berühmteste Heldensage dieser Zeit gilt. Zusammenfassend solltest du dir zu dieser Epoche folgendes Merken: Die Texte wurden größtenteils in Mittelhochdeutsch verfasst und dienten der Unterhaltung zu Hofe. Häufig wurden die Minne- und Heldenerzählungen bei Festen vor dem Adel aufgeführt und dienten demnach der Unterhaltung.

Wichtige Werke und Autoren des Hochmittelalters

Wie du bereits weißt, ging es zur Zeit des Hochmittelalters thematisch vor allem um Liebe und Heldentaten. Diese begeisterten den Adel zu Hofe und erfreuten sich deshalb großer Beliebtheit. Im Folgenden werden nun wichtige Werke und Autoren dieser Epoche zur Sprache kommen: So hat Herbort von Fritzlar das „Lied von Troja“ verfasst. Es handelt sich hierbei um ein höfisches Epos nach Homer.

Als besonders wichtige Autoren dieser Zeit sind Wirt von Grafenberg, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue, Gottfried von Straßenburg und Walther von der Vogelweide zu nennen. Letzterer gilt gar als der bekannteste Lyriker seiner Zeit und bis heute sind über 100 seiner Texte überliefert. Davon wären beispielsweise das „Lied gegen Reinmar den Alten“ aus dem Jahre 1197 zu nennen oder auch die „politische Spruchdichtung“.

Hierbei richtet er sich gegen den Papst und spricht sich für Philipp von Schwaben, Otto IV. und Friedrich II aus. Aber auch die Minnedichtung bediente der Autor mit Werken wie „Herzeliebez frouwelin“ und schreib hier „Herzeliebez frouwelin, got gebe dir hiute und iemer guot!“.

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