Die Literaturepoche Impressionismus – Merkmale und Autoren

In diesem Artikel wird dir die Literaturepoche Impressionismus mit Beispielen erklärt, wobei auf die Aspekte Merkmale, Werke und Vertreter besonders eingegangen wird. Der Begriff Impressionismus leitet sich von dem lateinischen Wort „impressio“ ab. Dieser meint so viel wie „Eindruck“.

Hierbei ist zu beachten, dass sich diese Epoche aus der Kunst/Malerei heraus entwickelt. Die Künstler möchten nicht mehr weiter die Wirklichkeit abbilden, sondern Gefühle, Lichtverhältnisse und den Augenblick darstellen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts findet diese Idee dann auch Einzug in die Literatur. Hier wird der Impressionismus auf die Zeit von 1890-1920 festgelegt. Jedoch solltest du wissen, dass die Künstler und Schriftsteller nicht Hand in Hand gearbeitet haben. Der Kontakt zwischen den Gruppen ist eher als sporadisch zu beschreiben.

Inhaltliche und formale Merkmale des Impressionismus

Der Impressionismus setzt sich ganz klar von vorausgegangenen Epochen ab. Politische oder gesellschaftskritische Themen sind hier nicht relevant. Viel mehr spielen Gefühle eine Rolle: Liebe, Sehnsucht, Sterblichkeit, Schmerzen sind die tragenden Themen. Anders als bei den Malern spielt die Realität hierbei jedoch eine Rolle. Die Werke stellen sehr wohl die Realität da, jedoch anhand von Gefühlen und persönlichen Empfindungen.

Dies schlägt sich natürlich auch in der Form der geschriebenen Texte nieder. Impressionisten bevorzugen kurze Texte. Demnach werden häufig Novellen, Gedichte oder kurze Romane geschrieben. Diese umfassen in der Regel nicht mehr als 100 Seiten. Die Schreibweise ist als relativ blumig zu beschreiben. Die Schriftsteller arbeiten mit Wortbildern oder auch Metaphern um ihre Gefühle zum Ausdruck bringen zu können.

Eine neue Form ist der Monolog, denn in einer solchen Textform kann das Innenleben der Figur besonders ansprechend beschrieben werden. Zudem werden auch Reden gerne genutzt. Ein Erzähler, welcher in der dritten Person spricht, beschreibt das Gesehen. Du solltest wissen, dass die Handlung in den Werken des Impressionismus in der Regel keine Rolle spielt. Der Autor möchte dem Leser die Natur oder auch Gefühle näher bringen und tut dies auch in ausschweifenden Erzählungen.

Adjektive werden in großen Mengen in diesen Texten genutzt und drängen andere Satzteile zurück. So wirken die Schirfterzeugnisse dieser Zeit häufig sehr „schnell“, wie in Gustav Falkes Gedicht „Der Schnellzug“ zu erkennen:

„Und jetzt das Feld, goldgelber Flachs,
Und fern ein Blitz von Sensen;
Und dort der Knirps sonnt wie ein Dachs
Sich faul bei seinen Gänsen.“

Autoren und Werke in der Epoche

Bekannte Autoren dieser Zeit sind Rainer Maria Rilke, Eduard von Keyserling, Stefan George, Richard Dehmel und Stefan Zweig. Arthur Schnitzler liefert mit seinen Novellen „Fräulein Else“ und auch „Leutnant Gustl“ Paradebeispiele für Bücher, welche einzig und alleine als Monolog verfasst wurden.

„Das war ein ganz guter Abgang. Hoffentlich glauben die Zwei nicht, daß ich eifersüchtig bin. – Daß sie was miteinander haben, Cousin Paul und Cissy Mohr, darauf schwör‘ ich. Nichts auf der Welt ist mir gleichgültiger. – Nun wende ich mich noch einmal um und winke ihnen zu. Winke und lächle. Sehe ich nun gnädig aus? – Ach Gott, sie spielen schon wieder.“

Die gesamte Geschichte rund um Else, welche für ihre Eltern ein Darlehn bei einem befreundeten Kunsthändler der Eltern erbitten soll. Dabei wird der Leser mitten in die Gefühlswelt der Protagonistin mitgenommen. Weitere Werke dieser Zeit sind „Angst“ von Stefan Zweig oder „Elektra“ von Hugo von Hofmannsthal.

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