Die Belletristik – Definition, Merkmale und Bedeutung erklärt

Die Belletristik ist schöngeistige und fiktionale Literatur und das Gegenstück zu wissenschaftlicher und nichtfiktionaler Literatur. Frei übersetzt bedeutet Belletristik „schöne Literatur“ und ist damit eine Literaturform, die vor allem zur Unterhaltung genutzt wird. Hier erfährst Du, was diese Literatur ausmacht und was ihre Merkmale sind.

Definition der Belletristik: Das Wort Belletristik leitet sich von „belles lettres“ ab. Das bedeutet so viel wie „schöne Wissenschaft“ oder schöne Literatur. Sie geht auf das 17. Jahrhundert und den damaligen französischen Buchmarkt zurück. Definiert ist die Belletristik als jede Form der Unterhaltungsliteratur, die nicht nur fröhliche Literatur einschließt, sondern auch beispielsweise Dramen.

Bedeutung der Belletristik

Die Belletristik ist Unterhaltungsliteratur, die Gedichte, Familienbücher, romantische Geschichten, Krimis und Komödien einschließt. Als das Fernsehen noch weit weniger verbreitet war, als es heute der Fall war, waren Bücher eine der Möglichkeiten zur Unterhaltung. War das Lesen einst den Reichen vorbehalten, nahm das Lesen von Büchern durch die Schulpflicht und Alphabetisierung deutlich zu.

Auch heute dient die Belletristik der Unterhaltung. Wenn Du einen wissenschaftlichen Text liest, dann um Dir Wissen anzueignen und um etwas zu lernen. Diese Texte sind oft entsprechend schwieriger zu verstehen und Du wirst manche Passagen mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Die Belletristik hat das Ziel Dich zu unterhalten.

Dennoch kann an verschiedenen Epochen auch etwas über den Zeitgeist abgelesen werden. Literatur gibt etwas darüber wieder, wie die Welt zu einer Zeit gesehen wird, welche Werte vorherrschen (wenn Du Dich an der vorherrschenden Literatur orientierst) oder auch welche Themen kontrovers diskutiert werden. Gleichzeitig ist die Belleristik unterhaltsam und spricht teilweise ganz alltägliche Dinge an, wie Freundschaft, Liebe oder die Familie.

Literaturkritiker unterscheiden die Belletristik daher teilweise in unterhaltende Literatur und ernsthafte Literatur. Erstere soll den Leser unterhalten, ähnlich wie ein Spielfilm oder Hörspiel. Die Bildung oder das Anregen der Gedanken des Lesers stehen nicht im Fokus. Ernsthafte Literatur dagegen hat einen ernsteren Hintergrund, ist aber nicht wissenschaftlich. Es ist häufig schwierig eine Grenze zu ziehen, welche Literatur nur unterhält und welche Literatur auch zum Nachdenken anregt. Die meisten Autoren haben das Ziel, dass sie auch eine Botschaft vermitteln und wehren sich gegen die Aussage, dass die eigenen Werke „nur“ unterhalten. Das liegt auch daran, dass jede Geschichte zum Nachdenken anregen kann und sei es „nur“ nachdenken über alltägliche Dinge.

Merkmale der Belletristik

Belletristik ist an einigen Merkmalen zu erkennen. Sie ist allerdings eine Form der Literatur, die viele Facetten umfasst, sodass die Merkmale sehr weit gefasst sind.

Sie ist nicht wissenschaftlich. Sachbücher sind keine Belletristik, sondern gehören zu den naturwissenschaftlichen Büchern.

  • Belletristik ist fiktional
  • Es wird eine ausgedachte Geschichte erzählt. Das heißt nicht, dass die Geschichte unrealistisch sein muss, aber es ist keine Dokumentation über Ereignisse.
  • Belletristik ist unterhaltend und bedient sich einer entsprechenden Sprache.
  • Die Wahl der Erzählperspektive oder der Zeit ist allerdings ebenso flexibel wie die Länge des Textes oder das gewählte Thema.

Interessant ist noch, dass Kinder- und Jugendbücher nicht zur Belletristik gezählt werden. Diese Rubrik erfüllt zwar alle Kriterien, wird aber als gesonderte Klasse gesehen. Das liegt vermutlich daran, dass Kinder- und Jugendbücher erst deutlich später entstanden, als die Belletristik bereits definiert war.

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