Die Literaturepoche Junges Deutschland: Merkmale, Autoren und Werke

In diesem Artikel wird dir die Literaturepoche Junges Deutschland mit Beispielen erklärt, wobei auf die Aspekte Merkmale, Werke und Vertreter besonders eingegangen wird. Junges Deutschland versteht sich als eine Bewegung innerhalb des Vormärzes. Eine genaue Datierung ist jedoch schwierig, da die Grenzen zu anderen Strömungen fließend waren.

Zudem ist wichtig zu wissen, dass diese Richtung parallel zum Biedermeier entsteht. Diese Richtung entstand als Protestbewegung gegen die restaurative und reaktive Politik von Metternich. Europa sah sich ab 1815 mit starken Veränderungen konfrontiert: Der Wiener Kongress 1815, welche die Neuordnung Europas veranlasste und die Märzrevolution sorgten für starke Veränderungen.

Der Begriff „Junges Deutschland“ wurde von Heinrich Laube, einem deutschen Schriftsteller, geprägt und beschreibt die Litertaten, welche liberale Ideen in ihren Schriften vertraten. Den Autoren dieser Zeit waren vor allem das politische und auch gesellschaftliche Geschehen ein Anliegen, jedoch traten die meisten nicht außerhalb der Literatur in Erscheinung, sondern arbeiteten daran eben diese zu Verändern. Das Auflehnen gegen das politische System machten die Politik zu dem wichtigen Thema in den Schriften dieser Zeit.

Formale und inhaltliche Merkmale der Epoche

Die Literatur des Jungen Deutschland richtet sich gegen den Fürstenstaat, das zerrissene Deutschland mit seinen Kleinstaaten. Die Autoren rufen dazu auf, dass die Kunst endlich auch politisch werden muss. Man richtet sich also ganz klar gegen Epochen wie die Romantik deren Verliebtheit in die Natur. Zudem wird natürlich auch die Zensur angegriffen und verurteilt. Auch für die Frauen wird sich eingesetzt.

Diese sollen endlich auch Schulbildung und das Recht auf Selbstständigkeit erlangen. Aber auch die Kirche sieht sich harter Kritik entgegengestellt. Bei all diesen Kritikpunkten musst du jedoch verstehen, dass die Autoren dieser Zeit sich tatsächlich auf das Schreiben konzentrierten und durch ihre Schriften versuchten die Menschen aufzurütteln. Aktive Aktionen außerhalb des literarischen Bereichs standen dabei nicht auf der Tagesordnung.

Bestehende Regeln und Formen werden abgelehnt und man wandte sich der Prosa, Lyrik und auch der Dramatik zu. Bestehende Missstände und politische Probleme wurden hierbei genau benannt und rückten in den Mittelpunkt des Interesses. Zudem wurde auch die persönliche Meinung des Schriftstellers ein wichtiger Bestandteil in dem Werk. Die Autoren übten Zeitkritik um auf die Missstände aufmerksam zu machen. In „Junge Leiden“ von Heinrich Heine beschreibt dieser so eindrucksvoll:

  • „Da hab ich viel blasse Leichen
  • Beschworen mit Wortesmacht;
  • Die wollen nun nicht mehr weichen
  • Zurück in die alte Nacht.“

Aufgrund der Frankfurter Verbote ist es vielen Autoren nicht mehr gestattet Texte zu veröffentlichen. Sie fliehen ins Ausland und widmen sich auch hier dem Texten. Jedoch scheint es so, als würden die Autoren hier den Kontakt zu ihrem Publikum verlieren.

Werke und Autoren des jungen Deutschlands

Wie bereits erwähnt spielten zu dieser Zeit die Prosa, Lyrik und auch die Dramatik eine große Rolle. Jedoch ist hierbei zu erwähnen, dass gerade Letztere relativ wenig als Ausdrucksform gewählt wird. Die Prosa wird zu einer wichtigen Form des Schreibens, denn sie hebt sich stark von bisherigen Epochen ab und bricht somit mit dem konservativen Schreibstil.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Heinrich Laube, Heinrich Heine, Karl Gutzkow und Theodor Mundt sind die bekanntesten Schriftsteller dieser Zeit. Karl Gutzkow bringt mit „Wally, die Zweiflerin“ eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit heraus und muss dafür sogar eine einmonatige Gefängnisstrafe absitzen. Grund hierfür ist die harsche Religionskritik und pornografische Inhalte, welche er in seinem Buch beschreibt und zum Ausdruck bringt.

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