Eine Schilderung schreiben – Merkmale und Aufbau mit Beispielen

Die Aufgabe eine Schilderung zu schreiben, ist eine relativ häufige und auch mündlich wirst Du sicher immer wieder aufgefordert, etwas zu schildern. Das kann eine Situation sein, es kann aber auch ein Bild sein, was Du schildern sollst. Hier erfährst Du, was Du beim Schreiben einer Schilderung beachten solltest und wie sie am besten gelingt.

Die Merkmale einer Schilderung

Neben der praktischen Anwendung, etwa wenn Du Zeuge bei einem Unfall bist, wird Dir die Schilderung vor allem im Deutschunterricht begegnen. Merkmale einer Schilderung im literarischen Sinne sind:

  • Persönliche Gefühle und Empfindungen sind erlaubt und erwünscht.
  • Geschrieben wird die Schilderung im Präsens.
  • Die Perspektive ist die des Ich-Erzählers.
  • Eine Schilderung ist subjektiv, wenn mehrere Menschen eine Situation schildern, werden die Schilderungen sich unterscheiden, da jeder Mensch anders auf eine Situation reagiert.
  • Eine Schilderung ist meist eine Momentaufnahme.
  • Die Schilderung muss nicht vollständig sein, da ist auch auf Grund der Subjektivität nicht möglich, da nicht alle Faktoren bekannt sein müssen.

Wenn Du eine Schilderung schreibst, dann achte auf Details aus Deiner Erinnerung und auf Deine Emotionen, der Leser soll die Situationen mit Deinen Augen sehen können und sich in Dich hineinversetzen können. Frag Dich, was Dein Leser wissen muss, um die Situation zu verstehen.

Der Aufbau einer Schilderung

Die Schilderung von einem Ereignis sollte immer chronologisch aufgebaut sein. Es kann Dir daher helfen, wenn Du Dir Stichpunkte machst, um beim Schreiben nichts zu vergessen. Achte darauf, dass Du nicht zwischen Zeitpunkten hin und herspringst, sondern es Deinem Leser leicht machst, Dir zu folgen. Beginn daher am Anfang der Geschehnisse und geh dann in zeitlicher Reihenfolge vor. Wenn die Schilderung mehrere Szenen umfasst, dann nutz Absätze, um die Schilderung zu unterteilen. Beschreibe in der Schilderung nicht nur, was passiert, sondern auch, wie Du Dich gefühlt hast, was Du gedacht hast und ob Du etwas gerochen oder gehört hast.

Du kannst Deine Schilderung kontrollieren, indem Du sie im Nachhinein nochmal liest und Dich dann fragst, ob alles Wichtige in der Schilderung steht.

Beispiel für eine Schilderung

Eine mögliche Aufgabe wäre, die Beschreibung wie Du abends nach Hause gehst. Diese könnte etwa so aussehen.

„Ich verlasse das Haus meiner Freundin Luisa und möchte nach Hause. Es dämmert schon und die Büsche im Garten wirken noch dichter als ohnehin schon. Ich bin spät dran und beeile mich. Der Kies auf dem Gartenweg knirscht unter meinen Füßen und das grüne rostige Gartentor quietscht, als ich es öffne. Auf der Straße leuchten schon die Laternen und auf der anderen Straßenseite läuft eine Frau mit ihrem braunen Pudel, der an einem Baum schnuppert. Ich laufe weiter.

Weit ist der Weg nicht, aber es regnet leicht und ich beginne zu frösteln. Ich habe nur eine dünne Jacke an und die ist nicht regendicht, sodass die Nässe langsam bis auf meine Haut durchdringt. Es ärgert mich, dass ich meinen Regenschirm bei Luisa vergessen habe, aber zurücklaufen möchte ich nicht. Also beeile ich mich nach Hause zu kommen. Viel ist nicht los auf den Straßen, nur ein Jogger überholt mich, als ich fast zu Hause bin. Das kommt überraschend und ich zucke erschreckt zusammen. Er trägt dunkle Kleidung und ist kaum zu sehen in der Dunkelheit. Schnell gehe ich auf das Haus zu und der Bewegungsmelder lässt das Licht angehen. So kann ich das Türschloss gut erkennen, als ich die Tür aufschließe.“

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