Jakobiner und Girondisten

In der Französischen Revolution entstanden seit der Gründung der Nationalversammlung und des Ballhausschwurs nun die ersten politischen Clubs, bzw. Parteien. Dabei waren die beiden größten Strömungen der Revolution die Girondisten und die Jakobiner.

Die Jakobiner:

Diese wurden nach ihrem ursprünglichen Versammlungsort, eines Jakobinerklosters in Paris, benannt. Sie vertraten eine linksgerichtete politische Einstellung und waren besonders in der Unterschicht und somit in der arbeitenden Bevölkerung, den Sansculotten ( Arbeiter, Bauern, Kleinbürger) vertreten.

Im Verlaufe der Revolution wurden die Jakobiner immer radikaler, eine Entwicklung die in der bekannten Terrorherrschaft unter Robespierre  ab 1793 endete. Sie gaben sich im Gegensatz zu den eher gemäßigten Girondisten nicht mit der durch die französische Revolution erreichte neue Verfassung einer konstitutionellen Monarchie, in welcher der König immer noch Macht hatte, zufrieden sondern forderten die Herrschaft des Volkes durch eine Republik und die Hinrichtung des Königs Ludwig XVI.

Sie forderten eine direkte Mitbestimmung des Volkes über die Politik, durch eine direkte Demokratie. Weiter stellten Sie erste staatliche Sozialprogramme wie ein Recht auf Bildung und Arbeit auf, ruinierten allerdings auch die Wirtschaft durch Planwirtschaft und künstliche Preisfestlegung.  Sie verstaatlichten die Besitztümer von Kirche & Adel.

Ab der Machtübernahme durch Robespierre und die Radikalisierung der Jakobininer und der damit einhergehenden Terrorherrschaft über Frankreich, verloren sie aufgrund dieser immer mehr Anhänger und verrieten eigentlich sogar ihre vorher genannten Ziele, da die ausgearbeitete Verfassung zur Republik durch die Terrorherrschaft nicht in Kraft trat.

Insgesamt kann man sie politisch als linksradikal bezeichnen, wobei sich frühe Parallelen mit dem Sozialismus bzw. Marxismus ergeben.

Die Girondisten:

Dies war die andere große politische Strömung zur Zeiten der französischen Revolution. Die Girondisten vertraten dabei nicht so radikale Ideen wie die Jakobiner sondern eine eher gemäßigte politische Einstellungen. Sie waren besonders im reicheren Bürgertum vertreten. Sie wollten zwar auch die Macht des Königs verringern und waren gegen die Unterdrückung durch die Stände, waren aber mit der Verfassung von 1791 und einer konstitutionellen Monarchie zufrieden, in welcher dieser immer noch Macht hatte.

So kam es zwischen Girondisten und Jakobinern, aufgrund ihrer verschiedenen politischen Einstellungen, zunehmend zu Meinungsverschiedenheiten. Diese gipfelten in der Machtübernahme der Jakobinier und der Terrorherrschaft, wobei beim vorhergehenden Sansculottenaufstand viele Girondisten verhaftet und auch hingerichtet wurden.

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