Windkraft: Alle Pro- und Contra- Argumente

Energiewende = Grüner Strom? In diesem Artikel erfährst du, warum Windkraft ein wichtiger Baustein bei der Energiewende ist, welche darauf abzielt, möglichst umweltfreundlich Strom herzustellen. Dabei wird besonders darauf eingegangen, wie Windkraftanlagen funktionieren, wie viel sie heute schon zur Stromversorgung in Deutschland beitragen und wo ihre Vor- und Nachteile liegen.

Du hast sicherlich schon vom Klimawandel gehört – ein ernstzunehmendes Problem, das wir Menschen und selbst geschaffen haben. Für alles, was wir im Alltag machen, benötigen wir Strom: Beim Fernsehgucken, für den Kühlschrank, beim Bahnfahren oder beim Smartphone laden. Die klassische Stromerzeugung erledigen zu großen Teilen Kohlekraftwerke und Erdgaskraftwerke.

Das Problem dabei: Bei der Verbrennung von Kohle und Gas entsteht CO2, das in die Atmosphäre entweicht. Dort sammelt es sich in immer größeren Mengen an und sorgt dafür, dass sich die Erde übermäßig stark erwärmt. Denn die Abkühlung der Erdwärme wird durch das Treibhausgas CO2 blockiert. Daher steigen Deutschland und andere Länder auf Stromproduktion um, die kein oder weniger CO2 produzieren. Dazu zählt auch die Windkraft. Sie hatte im Jahr 2018 in Deutschland einen Anteil von 20,4 % an der gesamten Stromproduktion.

Funktionsweise einer Windkraftanlage

Die Windkraftanlage wandelt die Energie des Windes in elektrische Energie um, die dann ins Stromnetz eingespeist wird. Dafür werden in windreichen Gegenden Windkraftanlagen aufgestellt. Diese bestehen in der üblichen Bauweise aus dreiblättrigen Rotoren, die sich in Windrichtung drehen und durch die Kreisbewegung die Windenergie an einen Generator abgeben, der daraus elektrischen Strom erzeugt.

Saubere Energie ohne Umwelteinfluss?

Keine Frage – Windkraftanlagen gehören zu den saubersten Möglichkeiten, Strom zu erzeugen. Eine interessante physikalische Besonderheit bei Windkraft ist zudem das sogenannte „Betzsches Gesetz“. Danach steigt die produzierte Strommenge nicht linear mit der Windgeschwindigkeit an, sondern exponentiell zur dritten Potenz. Einfach gesagt: Bei doppelter Windgeschwindigkeit erhöht sich die produzierte Strommenge 23, also um das Achtfache. Dennoch musst du dir klar machen, dass auch saubere Energie wie Windenergie nicht ohne Einfluss auf die Umwelt auskommt. Schauen wir uns einmal die Pro- und Contra-Argumente für Windkraft an.

Pro-Argumente für die Nutzung von Windkraft

  • Windkraftenergie ist sehr sauber: Es werden keine natürlichen Ressourcen wie Kohle oder Erdgas verbraucht. Wind ist eine weltweit unerschöpfliche Ressource, die keine Emission verursacht. Lediglich geringe Menge CO2 und Rohstoffe werden bei der Herstellung der Windkraftanlagen benötigt, die aber vernachlässigbar sind.
  • Geringer Platzverbrauch: Windkraftanlagen benötigen nur geringen Platz und beanspruchen damit nur im geringen Maße die Natur. Der Platzbedarf ist fünfmal geringer als der bei der Herstellung von Energie aus Kohle und Gas.
  • Durch mehr Windkraft ergeben sich nachgelagerte Effekte: Es entstehen neue Jobs im Bereich erneuerbare Energien. Außerdem zahlen Windkraftanlagenbesitzer Pacht an die Gemeinden, was wiederum den Bürgern zugutekommt.


Contra-Argumente gegen die Nutzung von Windkraft

  • Vogelschlag: Windkraftanlagen agieren auch ohne Emission von Schadstoffen mit der Umwelt. So kommen jährlich tausende von Vögeln um, die mit den Rotorblättern der Windkraftanlagen kollidieren. Allerdings beträgt die Vogelschlagrate 0,27 Vögel pro erzeugte Gigawattstunde. Bei der Herstellung von Kohlestrom sterben unter anderem durch Schadstoffemissionen 5,2 Vögel pro erzeugte Gigawattstunde – fast 20-mal so viele Vögel.
  • Das Landschaftsbild: Viele Menschen erfreuen sich an einem unverbauten Blick der Natur. Windkraftanlagen werden in großer Höhe gebaut und sind gut sichtbar, was einige als Störung des Landschaftsbildes empfinden. Auch werfen rotierende Windräder Schatten, was Tier und Mensch beeinträchtigen kann.
  • Stromstabilität: Wie alle erneuerbaren Energien liefert Windkraft keine dauerhafte Energie, sondern nur, wenn Wind weht. Das macht die Stromversorgung instabil und kompliziert zu steuern.
  • Off-Shore-Anlagen: Windkraftanlagen auf dem Meer stören zwar nicht das Landschaftsbild, allerdings muss der Strom von dort über das ganze Land verteilt werden. Dazu werden neue Stromtrassen nötig. Dagegen wehren sich viele Bürger, die Strommasten ebenfalls als Störung des Landschaftsbildes empfinden.

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