Merkmale und Aufbau einer Ballade erklärt

In diesem Artikel soll Dir erklärt werden, was eine Ballade ist und welche konkreten Merkmale sie hat. Gerade im Deutschunterricht ist die Ballade eine wichtige Textform, um die Du kaum herumkommen willst. Mit ein paar Infos tust Du Dir in der nächsten Literaturstunde aber bestimmt schon leichter.

Was ist eine Ballade und welche Unterformen gibt es?

Bei einer Ballade handelt es sich um eine spezielle Textart. Sie enthält einige Merkmale von verschiedenen Textformen und kann als schriftliches Gedicht, aber auch in Form eines Erzählgedichts vorliegen. Entsprechend kann eine Ballade auch anhand von Versen, Strophen, Reimen und Metren charakterisiert werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn Du eine Analyse zu einer Ballade schreiben sollst! Aus literaturwissenschaftlicher Sicht enthalten Balladen epische, lyrische und dramatische Aspekte. Zudem kannst Du zwischen Kunst- und Volksballade unterscheiden.

Volksballaden waren vor allem im 15. und 16. Jhdt. sehr beliebt, wobei die ursprünglichen Verfasser anonym sind und meist reisende Erzähler und Sänger waren. Da sie seit damals mündlich überliefert wurden, bestehen auch zahlreiche unterschiedliche Fassungen ein- und derselben Geschichte. Sie wurden meist gesungen vorgetragen und handeln häufig von Heldengeschichten und Legenden.

Die Kunstballade wurde Ende des 18. Jhdt. von Bürger und Hölty begründet. Im Gegensatz zur Volksballade liegt der Text hier in geschriebener Form vor. Goethe und Schiller zum Beispiel haben zahlreiche Kunstballaden verfasst.

Daneben gibt es noch einige Unterformen, wie die Kabarettballade, politische Ballade, soziale Ballade usw. Allerdings sind Volks- und Kunstballaden die wichtigsten Formen, die Du Dir auch merken solltest.

Welche Merkmale hat eine Ballade?

Der Inhalt und die Thematik der Ballade sind nicht eindeutig festgelegt. So kann sowohl ein komischer, als auch ein tragischer Aspekt vorkommen, wobei das Ende meist pointiert und mit einem ironischen Unterton gestaltet wird. Prinzipiell bildet eine Ballade eine bestimmte Szene nach.

Da sie möglichst prägnant und auf das Wichtigste reduziert sein soll, kommt es häufig vor, dass der Autor dies in Form eines Dialogs tut. Nicht selten wirst Du also auch einen oder mehrere Sprecher haben, die in direkter Rede eine Unterhaltung führen oder ihre Meinung äußern. Da eine Ballade sowohl epische, als auch lyrische und dramatische Aspekte enthält, sind natürlich auch hier ein paar wichtige Merkmale hervorzuheben, auf die Du beim nächsten Lesen einer Ballade besonders achten solltest.

Lyrische Merkmale:

Häufig erinnern Balladen an besonders lange Gedichte. Entsprechend sind sie in Form von Strophen und Versen aufgebaut und können auch Reime enthalten – das ist aber kein Muss! Wie Gedichte auch, haben Balladen fast immer ein bestimmtes Metrum (Jambus, Trochäus, Daktylus, Anapäst) und eine eigene Stimmung (dramatisch, romantisch etc.). Gerade Aufbau und Rhythmus sind wichtige Elemente einer gelungenen Analyse, weswegen Du auf diese Punkte besonders viel Acht geben solltest!

Dramatische Merkmale:

Wie schon erwähnt, haben viele Balladen einen oder auch mehrere Dialoge und direkte Reden. Das entspricht den dramatischen Merkmalen, die Du so aus Theaterstücken und -Aufführungen kennst. Zudem ist eine Ballade so geschrieben, dass dem Leser ein dynamisches Erlebnis geboten wird – ähnlich, als würde er ein Theaterskript lesen.

Epische Merkmale:

Meist haben Balladen den typischen Aufbau aus Einleitung, Hauptteil, Schluss. In der Einleitung werden die wichtigsten Figuren kurz vorgestellt, im Hauptteil passiert dann häufig ein außergewöhnliches, dramatisches Ereignis (Höhepunkt) und am Schluss dann ein prägnantes Ende (Happy Ending, unerwartete Wendung, Moral…).

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