Die Epoche der Trümmerliteratur: Merkmale, Autoren und Werke

Die Trümmerliteratur ist eine Literaturepoche, die gerade in Deutschland eine große Bedeutung hat, während sie in anderen Ländern kaum oder gar keine Rolle spielt. Du erfährst hier, woher der Name kommt und was diese Literaturepoche ausmacht.

Trümmerliteratur ist der Begriff für Literatur aus der Nachkriegszeit, genauer aus der Zeit ab 1945 bis Anfang der 1950er. Dabei bezog sich der Begriff „Trümmer“ nicht nur auf die Trümmer der Städte, er bezog sich auch auf die Trümmer der Träume der Menschen.

Die Ideale der Menschen lagen in Trümmern und all dies wurde in der Trümmerliteratur aufgegriffen. Der zweite Begriff für diese Epoche war Heimkehrerliteratur, das liegt daran, dass es oftmals Heimkehrer waren, die Ihre Erlebnisse schilderten. Auf Grund dessen, dass Deutschland den Krieg verloren hatte und das Träume des Krieges in der Bevölkerung.

Der geschichtliche Hintergrund der Trümmerliteratur

Der zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945 und endete nach der Kapitulation Japans im September 1945. In Deutschland war der zweite Weltkrieg aber schon im Mai 1945 beendet. Zu dieser Zeit marschierten die Alliierten in das Dritte Reich ein und beendeten die Herrschaft der Nationalsozialisten. Die Menschen standen vor völlig zerstörten Städten und viele hatten alles verloren. Ab 1945 kamen auch immer mehr Männer aus dem Krieg zurück und fanden ein zerstörtes Deutschland vor. Dieses Gefühl ist der Ausgang der Trümmerliteratur und verkörpert auch den Zeitgeist, mit dem die Menschen sich seinerzeit identifizieren konnten.

Die Merkmale der Trümmerliteratur

Typische Merkmale der Trümmerliteratur sind:

  • Sie wurde oftmals von Heimkehrern geschrieben und nur teilweise von Menschen, die auch vorher als Autoren tätig waren.
  • Die Sprache war meist einfach und eher karg.
  • Eine poetische Sprache gehört nicht zur Trümmerliteratur.
  • Es wurde eine realistische und ungeschönte Abbildung der Wahrheit gezeichnet.
  • Häufiges Thema ist die Zerstörung der Städte aber auch die Zerstörung der Träume der Menschen, die in Trümmern lagen
  • Weitere typische Themen sind: Krieg, die Heimkehr aus dem Krieg, die Judenverfolgung und der Nationalsozialismus.
  • Es gab Uneinheitlichkeit, einige Autoren setzten auf Verarbeitung, teilweise wurde aber auch auf Verdrängung gesetzt

Trümmerliteratur diente den Autoren teilweise auch zur Verarbeitung der Erlebnisse und Geschehnisse und es wurde sich nicht an bestehende Normen gehalten. Du kannst Dir sicher denken, dass es in dieser Zeit wichtigeres für die Menschen gab, als schöne Texte zu schreibe. Die Zeit war nicht schön und die Literatur war es auch. Da es sich um eine verhältnismäßig kurze Epoche handelt und der Zeitgeist in dieser Zeit gedrückt war, zeigt sich das einheitlich in der Trümmerliteratur.

Werke und Autoren

Neben den Heimkehrern haben auch einige andere Autoren in dieser Phase entsprechende Literatur verfasst. Einer der bekanntesten Autoren, die in dieser Zeit schrieben war Heinrich Böll. Dieser schrieb nicht nur Trümmerliteratur, er beschrieb diese Epoche auch sehr treffend in einem Aufsatz über die Trümmerliteratur. In diesem geht er auf die Trümmern der Träume der Menschen ein und darauf, dass der Begriff Trümmerliteratur sehr treffend ist.

Bekannte Werke und Autoren aus dieser Zeit sind:

  • „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert
  • „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert
  • „Heimkehr“ von Johannes Becher
  • „Die Schaubude“ von Erich Kästner
  • „Heimkehr in die Fremde“ von Walter Kolbenhoff

Neben der Trümmerliteratur entstanden auch entsprechende Filme, wie beispielsweise die Verfilmung von „Draußen vor der Tür“. Der Film trägt den Namen „Liebe 47“.

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