Preußische Reformen 1807 Zusammenfassung

Nachdem Preußen 1806 eine schwere Niederlage gegen Napoleon erlitten hatte, musste es zahlreiche Gebiete an die Franzosen abtreten. Die Preußen verloren somit ihre Stellung als europäische Großmacht.

Zudem musste sie die Belagerung der preußischen Gebiete durch die französischen Truppen dulden.So kam es 1807 zu den preußischen Reformen, die das Ziel hat Preußen wieder mehr Macht zu verleihen. Die preußischen Reformen begannen mit der Übertragung von mehr Rechten an das Bürgertum. (sog. Oktoberedikt), eingeführt von Freiherr vom und zum Stein.

So war es nun jedem Einwohner erlaubt Eigentum an einem Grundstück zu erwerben. Dieses Recht wurde bis dahin nur dem Adel zugestanden.

Außerdem wurde die freie Berufswahl eingeführt und die Leibeigenschaft der Bauern wurde abgeschafft. Mit dem Regulierungsedikt von 1811 ging die Bauernbefreiung weiter. So gehörte ihnen nun das Land was sie zuvor nur gepachtet hatten und sie mussten keine Abgaben mehr an die Großgrundbesitzer leisten.

Um ihre Höfe behalten zu dürfen, mussten sie den ehemaligen Besitzern allerdings eine Entschädigung zahlen. Diese war teilweise enorm hoch, sodass der Großgrundbesitzer einen Teil des Hofes behalten konnte, da die Bauern nicht zahlen konnten. So mussten sich viele Bauern verschulden oder ihre Höfe verkaufen, sodass die Bauernbefreiung nur für wenige einen Fortschritt darstellte.

1808 wurde eine Städtereform, ebenfalls von Freiherr vom und zum Stein eingeführt. Dadurch bekamen die Städte erstmals das Recht auf Selbstverwaltung. Durch Wahlen der Bürger wurde eine Stadtversammlung gewählt, die widerum den Bürgermeister wählte. Im selben Jahr führte die Kabinettsreform fünf Minister ein. Auch die allgemeine Wehrpflicht wurde während der preußischen Reformen eingeführt.

Die Schulreform von 1808 schuf ein humanistisches Gymnasium, indem sich jeder Schüler mit seinen individuellen Fähigkeiten und Neigungen frei entfalten sollte. Der Schüler sollte nicht mehr auf einen bestimmten Beruf vorbereitet werden, sondern als gereifter, gut ausgebildeter Mensch die Schule verlassen.

Durch Karl August von Hardenberg wurden 1810 die Zünfte aufgehoben. Somit entstand der Vorläufer der freien Marktwirtschaft.

1912 wurden die Juden erstmals als preußische Staatsbürger anerkannt.

Insgesamt verhalfen die Reformen Preußen zum Fortschritt und legten einen Grundstein für die Industrialisierung.

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