Unfallbericht für die Schule schreiben – Aufbau und Beispiel

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du in der Schule einen Unfallbericht schreibst. Dazu erklären wir Dir den Aufbau und geben zahlreiche Beispiele.

Ein Unfallbericht ist ein Sachtext, der in der Regel von der Polizei oder bei Versicherungen geschrieben wird. Er hat die Funktion, seinen Lesern kurz und knapp über vergangene Ereignisse und deren Folgen zu berichten, bei denen sie selbst nicht dabei waren. Ein Unfallbericht ist deshalb stets objektiv und sachlich verfasst.

Er enthält weder die eigene Meinung, noch irgendwelche sprachlichen Ausschmückungen wie spannungserzeugende Worte oder schmückende Adjektive. Es geht in einem Unfallbericht darum, den Leser möglichst genau über das Geschehene zu informieren und nur die wichtigsten Informationen in der richtigen zeitlichen Reihenfolge zu vermitteln. Ein Bericht besteht dabei immer aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schlussteil.

Die W-Fragen im Unfallbericht:

Die folgenden Fragen sollten alle in Deinem Unfallbericht beantwortet werden, um Vollständigkeit der Informationen zu gewährleisten und dem Leser einen bestmöglichen Bericht zu dem Geschehenen zu liefern:

  • Wann ist es passiert?
  • Wer war beteiligt?
  • Wo ist es geschehen?
  • Was ist passiert?
  • Wem ist etwas passiert?
  • Wie ist es passiert?
  • Warum ist es passiert?
  • Welche Folgen hat das Geschehene?

TIPP: Bevor Du deinen Bericht verfasst, solltest du die Antworten zu den W-Fragen kurz und knapp auf ein Extra-Blatt schreiben. So behältst du stets den Überblick.

Der Aufbau eines Unfallberichtes

Jeder Unfallbericht sollte ungefähr gleich aufgebaut sein. Er besteht immer aus einer Einleitung, dem Hauptteil und dem Schlussteil. Dort werden alle W-Fragen nach und nach in einer bestimmten Reihenfolge beantwortet und somit keine wichtigen Informationen ausgelassen.

Einleitung:

In der Einleitung sollten folgende W-Fragen beantwortet werden können:
Wer? Was? Wem? Wann? Wo?

Beispiel:
Am Donnerstag, dem 23.01.2018 um 13:00 Uhr, fuhr ein LKW-Fahrer auf der Dahlener Straße stadtauswärts Richtung München. Dabei kam es gegen 13:15 Uhr zu einem Unfall mit einem PKW

Hauptteil:

In den Hauptteil gehören anschließend nachfolgende Informationen: Was? Wie? Warum?

Beispiel:
Der Unfall passierte, da der PKW, welcher in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war, links abbiegen wollte. Der LKW-Fahrer übersah den PKW im Abbiegevorgang und stieß mit diesem zusammen.

Schlussteil:

Im Schlussteil beantwortest Du die Frage, welche Folgen das Geschehene für alle Beteiligten hatte bzw. haben wird.

Beispiel:
Bei dem Unfall wurden der 53-jährige Fahrer des LKWs und die 19-Jährige Fahrerin des PKW leicht verletzt und vorsichtshalber einem Krankenhaus zugeführt, welches beide nach kurzer Zeit wieder verlassen konnten. Es entstand an beiden Fahrzeugen ein hoher Sachschaden in Höhe von 9000 Euro.

Sprachliche Besonderheiten:

Unfallberichte sind sprachlich immer sehr sachlich und knapp gehalten. Sätze werden nicht durch diverse Adjektive etc. geschmückt, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Im Grunde genommen ist ein Unfallbericht eine Aneinanderreihung von Fakten. Wörtliche Rede, eigene Meinungen, Spekulationen und Umgangssprache gehören nicht in einen Bericht und sollten daher streng vermieden werden!

Zeitformen:

Da ein Unfall, sobald man darüber berichtet, bereits geschehen ist, verwendet man in einem Unfallbericht die Zeitform Vergangenheit. Gesagtes sollte in indirekter Rede (Konjunktiv I) wiedergegeben werden. Wenn man von einem Ereignis vor dem Unfall berichten möchte, sollte man als Zeitform das Plusquamperfekt wählen.

Beispiele:

  • Der LKW-Fahrer übersah den PKW
  • Es entstand an beiden Fahrzeugen ein hoher Sachschaden
  • Augenzeugen hatten die Polizei und den Rettungsdienst informiert.

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